Sehr geehrter Herr Landrat,
in der Berichterstattung über die Ausgaben des Landkreises im Jahr 2021 wird berichtet, dass entgegen Ihrer Vorhersage, die Kreisklinik Wolfratshausen würde im Jahr 2021 ein Minus von fast drei Millionen €uro machen, das Defizit lediglich nicht einmal ein Drittel der veranschlagten Summe betragen hat.
Ihre Reaktion und Ihre Schlussfolgerungen aus diesem Sachverhalt sind schlichtweg enttäuschend: Es wäre schön gewesen, wenn Sie Ihren Irrtum eingestanden hätten. Aber das Gegenteil ist der Fall: Alles andere und alle anderen Umstände waren ausschlaggebend für das geringere Defizit, nur nicht die Arbeit der Kreisklinik für das erfreuliche Ergebnis. Ja, Sie äußern sich sogar dahingehend, dass Sie weiterhin am Weg der Kreisklinik in die Wirtschaftlichkeit zweifeln und weisen zugleich auf die Schwierigkeiten von Schwerpunktkliniken hin. Diese Ihre Einstellung ist vor allem auch in Hinblick auf die derzeitige Situation im Bereich Schlaganfallversorgung interessant.
Leider müssen wir feststellen, dass Sie offensichtlich trotz der heftigen Diskussionen im Vorjahr um Ihre Einstellung zur Wolfratshauser Kreisklinik keine angemessenen positiven Schlüsse gezogen haben und weiterhin nicht voll und ganz hinter dem kreiseigenen Krankenhaus stehen. Es wäre schön, wenn Sie diese Ihre Haltung endlich überdenken würden.
Im Fall Tizio – Ansiedlung in Bad Tölz haben Sie gezeigt, dass Sie sehr durchsetzungsfähig sind. Es wäre schön, wenn Sie diese Ihre Fähigkeit auch zum Wohl des Wolfratshauser Krankenhauses anwenden würden. Wie schon oft formuliert: Wir wollen einen Landrat für den gesamten Landkreis, einen Landrat, der die Interessen aller – ob Nord oder Süd – vertritt.
Mit freundlichen Grüßen
Claudia Drexl-Weile
CSU Wolfratshausen