Rund 80 Gäste kamen jüngst zu einem Festakt im Gasthof Geiger zusammen, um das 70-jährige Bestehen des CSU-Ortsverbandes zu feiern.
Dabei hob das Ehrenmitglied Edmund Stoiber besonders die integrativen und wirtschaftlichen Leistungen der Partei hervor.
CSU-Ortsverband Geretsried sehr engagiert bei Integration
„Geretsried hat ein hohes Maß an Integration übernommen“, lobte Stoiber. Dies sei auch ein Verdienst des 1954 gegründeten Ortsverbands, dessen Geschichte Bürgermeister Michael Müller in einer 91-seitigen Festschrift zusammengefasst hat.
So musste sich der erste CSU-Ortsvorsitzende Waldemar Kölling und die Gründungsmitglieder in den 1950er-Jahren noch mit dem Block der Heimatvertriebenen und Entrechteten (BHE), der die Mehrheit im Gemeinderat stellte, auseinandersetzen. Später gewannen die Christsozialen unter der Führung der folgenden Vorsitzenden Horst Dzewas und Helmut Gänßbauer deutlich an Einfluss. 1986 setzte sich im Bürgermeisterwahlkampf mit Gerhard Hasreiter erstmals ein CSU-Kandidat durch.
Derzeit stellt der Ortsverband die meisten Stadträte und seit zehn Jahren auch den ersten Bürgermeister Michael Müller. „Selbstverständlich hatten auch wir unsere Irrungen und Wirrungen. Aber das gehört zum politischen Kräftespiel dazu“, räumte der Rathauschef in seiner Rede ein. Das 70. Jubiläum sei für ihn dennoch ein Anlass, um mit Mut in die Zukunft zu gehen und die gestalterische Kraft in der Stadt zu bleiben.
Geretsried: Klare Position gegen Rechtsextremismus
Zuvor positionierte sich Edmund Stoiber klar gegen den Rechtsextremismus der AfD. „Die haben bei uns keinen Platz, weil sie die Einheit Europas gefährden“, sagte der ehemalige bayerische Ministerpräsident. Zudem bedauerte er, dass er die Machtgier des russischen Präsidenten Wladimir Putin unterschätzt hatte. „Ich habe ihn mindestens zwölf Mal getroffen und mich selten so in einem Menschen getäuscht“, bekannte Stoiber.
Am Ende des von Blasmusik umrahmten Festakts überreichte ihm Dritter Bürgermeister Gerhard Meinl ein Buch von Loriot und einen Gutschein für eine Stadtführung durchs Geretsrieder Zentrum. Angelika Geiger vom gleichnamigen Gasthof erhielt vom jetzigen CSU-Ortsvorsitzenden Martin Huber einen Blumenstrauß, weil die Wirtschaft bis heute Schauplatz der einmal monatlich stattfindenden CSU-Stammtische ist.
Quelle: Peter Herrmann – Isar-Loisachbote vom 10.03.2024
