ILB 26.03.20 | 17:02
Am Sonntag ist in Wolfratshausen Bürgermeister-Stichwahl. Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung) und Günther Eibl (CSU) sind noch im Rennen. Sechs Stadträte geben eine Wahlempfehlung ab.
Kurz vor der Bürgermeister-Stichwahl am kommenden Sonntag hat sich ein Bündnis für den CSU-Kandidaten Günther Eibl gebildet. Sechs Stadträte aus zwei Fraktionen werben in einem örtlichen Anzeigenblatt für den Herausforderer von Amtsinhaber Klaus Heilinglechner (Bürgervereinigung Wolfratshausen/BVW). Konkret: Die drei Stadträte der Wolfratshauser Liste sowie drei der vier SPD-Vertreter im Stadtrat schlagen sich auf Eibls Seite.
„Ich persönlich bin der Meinung, dass es eine Veränderung braucht“, betont Helmut Forster (Liste WOR) im Gespräch mit unserer Zeitung. In dem ausführlichen Text, der am Donnerstag in dem Anzeigenblatt veröffentlicht wurde, erklären Forster sowie die Liste-WOR-Stadträte Richard Kugler und Dr. Manfred Fleischer ihre Wahlempfehlung: Wegen der mutmaßlich schweren Zeiten, die auf die Corona-Krise folgen würden, „brauchen wir einen Bürgermeister, der sowohl die wirtschaftliche als auch die soziale Kompetenz hat und sich fachmännisch beraten lässt, wie diese schwierige Situation für unsere Stadt und ihre Bürger möglichst gut gelöst werden kann“.
Das Trio wünscht sich einen Rathauschef, der „zusammen mit dem ganzen Stadtrat und der Verwaltung“ die Folgen der Krise bewältigen könne. Die drei Räte der Liste WOR sind „auch aus der Erfahrung der letzten sechs Jahre“ davon überzeugt, dass der „eindeutig bessere“ der beiden Stichwahl-Kandidaten CSU-Bewerber Eibl ist. Sie rufen die Wähler dazu auf, dem Herausforderer ihre Stimme zu geben – „die positive Entwicklung unserer Stadt wird es Ihnen danken“.
Die Wahlempfehlung ist laut Forster nicht im Namen der im Herbst vergangenen Jahres gegründeten Wolfratshauser Liste zu verstehen, sondern sei „von uns drei Stadträten“ ausgesprochen worden. Die Mitglieder der Liste WOR sollten weiterhin „frei und nach bestem Gewissen“ entscheiden.
Dasselbe gilt für die Unterstützung Eibls durch drei SPD-Stadträte. Der Ortsverein der Sozialdemokraten hatte sich wie berichtet mit Blick auf kommenden Sonntag nicht auf einen Kandidaten festgelegt. „Unser Vorgehen ist aber mit dem Vorstand besprochen“, sagt Fritz Meixner.
Die Textanzeige ist von ihm, Fritz Schnaller sowie Manfred Menke unterschrieben. SPD-Rätin Gerlinde Berchtold hat sich nicht an der Aktion beteiligt. Die drei Genossen erklären: „Wir brauchen einen neuen Bürgermeister, der Verwaltung und Stadtratsgremium als Team leitet, der zeitnah, umfassend und objektiv informiert“ und „der für eine offene und transparente Projektverfolgung steht“.
Ausgelöst durch die weltweite Corona-Pandemie werde es für die Stadtentwicklung „Auswirkungen geben, welche eine Überprüfung und Priorisierung aller geplanten Vorhaben“ erforderlich machen würden. In den Augen der drei SPD-Stadträte ist dies nur „durch einen Wechsel im Bürgermeisteramt“ möglich. Denn: „Ein ‚Weiter so’, wie in den letzten sechs Jahren“ wird aus Sicht von Meixner, Schnaller (der bis dato Vize-Bürgermeister ist) und Menke „nicht ausreichend sein“.
Quelle: Merkur.de – Isar-Loisachbote